KAUFEN oder MIETEN? Was lohnt sich?
Kaufen oder Mieten – diese Frage wird sich fast jeder in seinem Leben einmal stellen. In unserem neuen Blogartikel widmen wir uns heute den Vor- und Nachteilen beider Lösungen und räumen dabei mit ein drei weit verbreiteten Mythen auf.
1. Mieten ist rausgeschmissenes Geld
Die Theorie dahinter ist ganz einfach: Statt Monat für Monat das Geld für Miete auszugeben, das schlussendlich einfach weg ist, ist es doch besser mit dem Geld einen Kredit abzuzahlen und so das Wohnobjekt langfristig selber zu besitzen. Dies ist das wohl weit verbreitetste Argument für das Thema Kaufen. Doch wie sieht das in der Realität aus? Nun, ganz so einfach ist es nicht. Denn hier wird die Kreditrate einfach mit der Miete gleichgesetzt. So geht man einfach davon aus, dass mit einem Kauf Vermögen aufgebaut wird, als Mieter dies jedoch nicht der Fall ist. Finanzberater in Hamburg & Buxtehude Jörg Wendland rät jedoch: Bei diesem Vergleich ist Vorsicht geboten.
Denn es kann nicht einfach die Miete mit der Kreditannuität verglichen werden. Vielmehr sollte die Miete mit dem Kredit-Zins verglichen werden. Denn die Kreditannuität setzt sich aus Zinsen + Tilgung zusammen. Die Zinsen sind dabei natürlich das Geld, das, genau wie die Miete, einfach weg ist. Lediglich der Tilgungsanteil, der natürlich mit der Zeit immer größer wird, ist der Vermögensbildende Bestandteil der monatliche Zahlungsrate. Wenn wir Mieten und Kaufen also akkurat vergleichen wollen, müssen wir nun ebenfalls eine Sparrate bei dem Mieter voraussetzen. Daraus ergibt sich also: Miete + Sparleistung = Kreditzins + Tilgung
Wir rechnen vor: Kaufen oder Mieten
So werden die beiden Varianten tatsächlich miteinander vergleichbar. Allerdings kommen zur gekauften Immobilie weitere Kosten hinzu. Nämlich die Instandhaltungskosten. Diese Instandhaltungskosten trägt ein Mieter nicht, denn falls in einer Mietwohnung Reparaturen anfallen oder es zu beispielsweise einem Rohrbruch kommt, muss der Vermieter dafür aufkommen. Der Eigenheimbesitzer muss dagegen regelmäßig in seine Wohnung oder sein Haus investieren, um den Wert aufrecht zu erhalten und keine Wartungsstaus zu verursachen. Daher kann man allgemein also hier festhalten:
Miete + Sparleistung = Kreditzinsen + Tilgung + Instandhaltungskosten
Im nächsten Schritt lässt sich dann herausfinden, ob es für euch besser ist zu Kaufen oder zur Miete zu wohnen. Dies ist natürlich extrem komplex und hängt von vielen Faktoren ab. Ob es sich nun lohnt, ein Leben lang zur Miete zu wohnen, bzw. Eigentum zu kaufen, sieht man dann, wenn man die Rendite für beide Optionen ausrechnet:
KAUFEN
+ Mietersparnisse
+/- Wertsteigerung/-verlust
-Transaktionskosten
-Instandhaltungskosten
– Verwaltungskosten
– Kapitalertragssteuer
MIETEN
+ Sparleistung (folgend bspw. Aktien)
+/- Wertgewinn/-verlust
+/- Zinsgewinne/ Dividenden
– Transaktionsgebühren
Wenn wir diese beiden Situationen nun genau miteinander vergleichen, lässt sich herausfinden, welche Variante lohnenswerter ist. Natürlich ist der Zinssatz mit dem ihr eure Immobilie finanzieren könnt hierbei auch entscheidend. Wir von der Finanzkompensierung können als Finanzberater für Hamburg & Buxtehude auf ein großes Netzwerk von Banken zugreifen und auch bei geringem Eigenkapital eine günstige Finanzierung ermöglichen.
2. Die Preise für Immobilien steigen weiter.
Betrachten wir die Preise für Eigentumsimmobilen in Deutschland in den letzten 15 Jahren, sehen wir tatsächlich, dass die Preise durchgehend jährlich gestiegen sind. Nichtsdestotrotz ist diese Annahme nicht grundsätzlich richtig. Wie Beispiele aus den USA, Spanien oder Frankreich zeigen. Leider ist es nicht so einfach hier Daten zu aktuellen Preisen und Preisentwicklungen zu erhalten, wie bspw. bei Aktien. Bei Immobilien wird daher häufig außer Acht gelassen, dass auch hier die Preise schwanken. Dennoch lässt sich rückblickend auf die letzten Jahre sagen, dass eine Immobilie, je nach Art & Lage, relativ preisstabil oder sogar im Preis steigend ist. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Immobilienpreise regional sehr stark variieren. So gibt es enorme Unterschiede zwischen einem Haus auf dem Land oder bspw. einer zentralen Wohnung in der Stadt.
3. Aktuell ist ein guter Zeitpunkt zu kaufen, da wir uns in einer Niedrigzins Phase befinden.
Auch dieses Argument ist im ersten Moment vollkommen logisch. Die Zinsen sind niedrig, daher gibt einen Vorteil gegenüber dem Mieter. Zu beachten ist hierbei natürlich, dass seit der Niedrigzins-Phase die Nachfrage nach Immobilien durch das günstige Geld zugenommen hat. Das Angebot ist dabei jedoch relativ ähnlich geblieben. Dadurch steigen natürlich die Preise. Nur aufgrund einer günstigen Verschuldungsrate, solltet ihr allerdings nicht zu jedem beliebigen Preis eine Immobilie kaufen. Denn das was ihr einerseits durch die niedrigen Zinsen einspart, könntet ihr andererseits durch einen überhöhten Kaufpreis wieder verlieren.
Fazit – Kaufen oder Mieten?
Vorteile Eigenheim
+ Zwangs-Spareffekt
+ Steuervorteil als Eigenheimbesitzer
+ Schutz vor Eigenbedarfskündigung
+ Schutz vor Mietpreissteigerungen
Vorteile Mieten
+ keine Instandhaltungskosten
+mehr Flexibilität
+Diversifikation durch andere Anlagen
Es gibt also einige Aspekte, die ihr beachten solltet und die Frage, was von beidem besser ist, lässt sich nicht immer pauschal beantworten. Auch der Lebensstil beziehungsweise die Vorstellung vom eigenen Leben ist natürlich zu berücksichtigen.
Wir hoffen dennoch, wir als Finanzberater in Hamburg & Buxtehude konnten euch einen Überblick geben und mit ein paar Dingen aufräumen, die im Volksmund oftmals als gegeben gelten.
Für weitere Fragen rund um das Thema Mieten, Kaufen oder Baufinanzierung stehen wir wie gewohnt jederzeit zur Verfügung.
Euer Jörg Wendland
Finanzberater in Hamburg & Buxtehude
Gepostet im Mai 2020