4 teure Fehler bei der Baufinanzierung
Mit einer Baufinanzierung verschuldet sich der Großteil der Hauskäufer und Bauherren über Jahrzehnte, um sich den Traum der eigenen vier Wände zu erfüllen. In dieser langen Zeit kann natürlich einiges unvorhergesehenes passieren, nicht alles läuft immer wie gewünscht. Doch viele Fehler können vermieden werden. Wir zeigen vier große und teure auf und erklären, wie Sie diesen entgehen und sorgenfrei ins Eigenheim starten können.
Gemeinhin wird ausreichend Planung für die Finanzierung empfohlen. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, dass insbesondere in Phasen mit hoher Nachfrage nach Immobilien, wie wir sie im Moment erleben, oftmals die Zeit drängt. Wer zögert, oder eine Nacht zu viel über die Finanzierung nachdenkt, läuft Gefahr die Chance auf das Traumhaus zu verlieren. Deshalb sind viele künftige Eigentümer/Bauherren geneigt, lieber früher als später den Darlehensvertrag zu unterschreiben und das ohne einen Experten an der Seite, der weiß wo man genauer hinschauen muss. Im Anschluss kann dies aber dazu führen, dass sie sich Jahrzehnte lang mit den Folgen der überhasteten Entscheidung rumschlagen.
1. Auf die Hausbank vertrauen, statt vergleichen
Der erste Fehler bei der Baufinanzierung: Viele zukünftige Käufer oder Bauherren vertrauen immer noch blind Ihrem Bankberater, wenn es um ihre finanziellen Belange geht. Da die Hausbanken natürlich nur ihre eigenen Darlehen verkauft, diese aber im Marktvergleich nicht zwangsläufig gut dastehen, lassen viele hier bares Geld auf der Strecke. Durchschnittlich 0,79 Prozent pro Jahr für Annuitätendarlehen mit zehn Jahren Laufzeit zahlen Kunden in Deutschland im Durchschnitt, zeigt der Baugeld-Index der Plattform Biallo.de. Bei den Top-Anbietern gibt es diese Darlehen aber bereits ab 0,35 Prozent. Klingt erstmal harmlos, kann aber schnell mehrere zehntausend Euro Unterschied machen. Vergleichen (lassen) lohnt sich also!
2. Die Kosten ihres Immobilienprojektes unterschätzen
Manche Finanzierungspläne sind von vorn herein zum Scheitern verurteilt, weil sie nicht alle Kosten für Bau oder Kauf berücksichtigen. Wir wir bereits in unserem Blog-Artikel „KAUFEN oder MIETEN – was lohnt sich?“ aufgezeigt haben, besteht eine Baufinanzierung oder Immobilienfinanzierung aus mehreren Bausteinen als dem reinen Kaufpreis. Zusätzlich sind nämlich unter anderem die Gebühren für Notar, Makler, Grunderwerbssteuer und Grundbucheintrag zu beachten. Diese sind nicht unerheblich und können bis zu 15 Prozent auf den Kaufpreis ausmachen. Darüber hinaus rät unser Experte von der Finanzkompensierung Jörg Wendland auch dazu einen Puffer für unvorhergesehene Aufwände mit einzuplanen. Dies können zum Beispiel Renovierungsarbeiten oder Komplikationen auf der Baustelle sein. Hierfür sollte nochmal knapp 10 Prozent der Kaufsumme mit eingeplant werden.
3. Zu kurze Zinsbindung für Ihre Baufinanzierung
Für viele erscheint eine kurze Zinsbindung auf den ersten Blick äußerst attraktiv. Denn für eine kurze Zinsbindung ist der Zinssatz oftmals erheblich geringer. Es gilt der Grundsatz: je kürzer die Zinsbindung desto geringer der zu zahlende Zinssatz. Eine kurze Laufzeit, sollte allerdings nur dann in betracht gezogen werden, wenn das Darlehen in dieser Zeit zu einem Großteil bereits getilgt werden konnte. Denn niemand weiß, wo der Zins in 5,10 oder 15 Jahren steht. Ist die Schuld also bis dahin nicht größtenteils getilgt, kann es teuer werden. Daher raten wir, sich die aktuell ohnehin bereits niedrigen Zinsen möglichst lange zu sichern. Erstmal ist der Zinssatz natürlich etwas höher, bewahrt Eigentümer aber vor unvorhersehbaren Zinschwankungen und erlaubt somit eine bessere Finanzplanung.
4. Tilgung zu niedrig ansetzen
Das Annuitätendarlehen ist die beliebteste Form der Baufinanzierung oder Immobilienfinanzierung. Dies nicht ohne Grund. Der Kredit, der sich aus einer Monatsrate aus Tilgung und Zinsen zusammensetzt, bleibt die gesamte Laufzeit über gleich und erlaubt dadurch perfekte Planbarkeit. Viele Banken verlangen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus nur sehr geringe Raten von den Kunden. Und dies ist ein weiterer Fehler bei der Baufinanzierung. Zwar sieht auch das auf den ersten Blick schön aus, der Zeitpunkt zu dem die Schulden beglichen sind, kann sich dadurch aber extrem verzögern. Vor allem, wenn der Kreditnehmer nicht aktiv mit Sondertilgungen o.ä. gegensteuert. Dies kann zu Stress im Alter führen, wenn z.B. die Rente vor der Tür steht, aber der Schuldenberg sich noch nicht lichtet.
Wir hoffen wir konnten etwas Licht ins dunkle bringen. Bei weiteren Fragen rund um die Baufinanzierung rufen Sie uns jederzeit gerne unverbindlich und kostenfrei an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Ihr Team Finanzkompensierung Jörg Wendland – Finanzberater für Hamburg und Buxtehude
Gepostet im Dezember 2020